Chronologie der Ortschaft Kleinkevelaer

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung von Kleinkevelaer ist am 20.07.1533.

Und zwar verordnete der Herzog Carl von Geldern, dass alle Bewohner von Groß- und Kleinkevelaer ihr Getreide künftig in die Mühle zu Wissen zum Mahlen bringen müssen bis die durch Brand zerstörte Mühle in Wetten wieder aufgebaut ist.

In den Steuerlisten von 1380 werden u.a. bereits 2 Höfe aus Kleinkevelaer aufgeführt, und zwar Langevoortshof (Paßmann) und Stalbergs Hof (Kehren).

1465: Eindeutiger Nachweis, dass das Gebiet von Kleinkevelaer zum Niederamt Geldern, Gericht Wetten gehört und nicht zur Herrlichkeit Walbeck/Twisteden.

Aus dem Jahr 1418 existiert eine Grenzbeschreibung aus der Freiherrlichkeit Walbeck, zu der auch Twisteden gehörte, von Kleinkevelaer – exakt wie heute existent - .

König Karl von Spanien, Herrscher der spanischen Niederlande, zu der auch das ehemalige Herzogtum Geldern gehört, verkauft die Gerichtsbarkeit der Ortschaften der Vogtei und des Niederamtes, somit auch Kleinkevelaer für 100.000 brabantische Gulden an den Marquis von Hoensbroech mit Vertrag vom 25.1.1675.

Unter Napoleon werden 1794 die sogenannten Herrlichkeiten aufgelöst und Kleinkevelaer wird der Meierei Kevelaer zugefügt.

In einem Bericht der Schulbehörde aus dem Jahre 1818 geht hervor, dass die Seelenzahl in Kleinkevelaer 83 beträgt, und zwar 38 männliche, 44 weibliche Personen, 17 Familienväter.

Einwohnerzahlen:

– 1818: 83 Personen

– 1846: 66 Personen

– 1900: 75 Personen

– 1925: 77 Personen

– 2006: ca. 220 Personen

Mit dem Jahr 1846 beginnen die Protokollbücher des Kleinkevelaerer Gemeinderates.

1846 – 1848 Aegeneyndt, Laurenz Ortsvorsteher

1848 – 1855 Mertens, Jakob Ortsvorsteher

1855 – 1881 Heuvens, Hermann Ortsvorsteher

1881 – 1895 Mertens, Theodor Ortsvorsteher

1895 – 1905 Heuvens, Peter Ortsvorsteher

1905 – 1920 Willems, Gerhard Gemeindevorsteher

1920 – 1933 Heuvens, Hermann Gemeindevorsteher

1933 – 1936 Willems, Johann Bürgermeister ab 1935

1936 – 1969 Winkels, Johann Bürgermeister

Für die Verwaltungsarbeit war das Bürgermeisteramt in Kevelaer zuständig. Die Sitzungen fanden zumeist in der Wohnung des jeweiligen Amtsinhabers statt, hin und wieder auch in Twisteden (Wirtschaft Erben oder Schulgebäude, bei besonderen Anlässen auch in Kevelaer im Rathaus). In den meisten Fällen war der Kevelaerer Bürgermeister sowie der Kämmerer bei den Gemeinderatssitzungen zugegen.

Quelle: Protokollbücher der Gemeinde Kleinkevelaer

Am 28.5.1901 wurde in einer gemeinsamen Sitzung der Verordneten der beiden Gemeinden Twisteden und Kleinkevelaer über eine Vereinigung der beiden Gemeinden verhandelt. Von den Twistedener Teilnehmern (Anton Aengeneyndt, H. Maags) wurde die Vereinigung gutgeheißen, die Kleinkevelaerer (Peter Heuvens, Gerhard Willems) waren dagegen.

Im Jahr 1914 stellt der Gemeinderat 5 ha Gemeindegrund für den Gemüseanbau zur Verfügung.

Bis zum Jahr 1944 verfügte Kleinkevelaer über eine eigene Poststelle sowie über eine Haltestelle der Kraftpost.

Am 13.11.1967 erhält Kleinkevelaer ein eigenes Wappen (sieben Schwerter in der Mispelblüte – 7 Schwerter nehmen Bezug zur Marienverehrung, den 7 Schmerzen Mariens, die Mispelblüte ist das alte Wappen des Herzogtums Geldern), ein Siegel und eine Flagge.

Im Jahr 1969 verliert Kleinkevelaer – ebenso wie auch Twisteden – im Zuge der Kommunalreform seine Eigenständigkeit und wird Ortsteil der Stadt Kevelaer. Ab dieser Zeit gibt es ehrenamtliche Ortsvorsteher:

1969 – 1982 Elbers, Wilhelm

1982 – 2003 Heuvens, Karl

2003 – 2005 Kehren, Karl-Heinz

2005 -        Ambrosius, Johanna

Im Dorfmuseum Twisteden an der Kuhstraße fand im Jahr 2001 eine Ausstellung „Kleinkevelaer, eine Ortschaft erinnert sich“ statt. Viele Besucher hatten keine Vorstellung, wo diese Ortschaft liegt. Es gab bis dahin keinen eigenen Verein oder sonstige spezielle Einrichtung, einen Mittelpunkt, in Kleinkevelaer. So reifte der Gedanke eine Kapelle in Kleinkevelaer zu errichten.

Am 8.1.2002 wird der Verein zum Bau und zur Erhaltung einer Kapelle in Kleinkevelaer im Saale Peters gegründet. Durch Spenden und fast ausschließlich Eigenleistung wird in nur knapp neun Monaten die Kapelle errichtet.

Am 15.9.2002 – Festtag der Sieben Schmerzen Mariens – wird die Kapelle zu den sieben Schmerzen Mariens durch Bischof Heinrich Janssen eingeweiht. Bei herrlichem Wetter feiern die Kleinkevelaerer zusammen mit vielen Twistedenern und Besuchern aus den umliegenden Orten den ganzen Tag bis in den späten Abend.

Seitdem wird in jedem Jahr am Weihetag bzw. am Vorabend an der Kapelle eine hl. Messe gefeiert.

Um die Pflege der Kapelle bzw. der Außenanlage kümmern sich sieben Nachbargemeinschaften im Wechsel.

8.4.2008 Die Kleinkevelaerer haben Ihre Ortschaft  "aufgeräumt". Groß, klein, jung und alt trafen sich an der Kapelle, bewaffnet mit Handschuhen, Müllzangen und Säcken, und säuberten die Straßenränder vom Unrat.

Am 1.6.2008 wurde die Austellung "" im Museum Twester Hoeckskes Hüss an der Kuhstraße eröffnet. ca. 100 Besucher sind der Einladung zur Ausstellungseröffnung gefolgt. Das Buch "475 Jahre Kleinkevelaer" wurde vorgestellt. Jeden Sonntag von 11:00 bis 13:00 Uhr zählten wir zwischen 10 und 20 Besucher. Bis Ende November insgesamt 220 Besucher.

Im Sommer 2008 hat Kleinkevelaer am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilgenommen und wurde im Keiswettbewerb mit Bronze ausgezeichnet.

September 2008 Feier der Heiligen Messe an der Kapelle mit dem gebürtigen Twistedener Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bischof von Limburg. 

27.3.2009. Die Kleinkevelaerer starteten zum zweiten Mal eine Aufräumaktion in ihrer Ortschaft. An der Kapelle trafen sich Groß, klein, jung und alt, bewaffnet mit Handschuhen, Müllzangen und Säcken, und säuberten die Straßenränder vom Unrat.

14.09.2009. Messfeier an der Kapelle mit ca. 200 Bersuchern

27.10.2009. Wiederwahl der Ortsvorsteherin von Kleinkevelaer durch den Rat der Stadt Kevelaer.